Bilder: Fluch und Segen

Wirkung von schlecht gewählten BildernDie meisten Powerpoint Folien im Geschäftsbereich sind heute immer noch bis zum Rand mit Text vollgepackt.  Das ist recht ineffizient, weil unser Hirn Buchstaben und Wörter weniger gut erkennen und erinnern kann als Bilder. Unser Hirn liebt Bilder und das Auge wird davon magisch angezogen.

So weit, so bekannt. Und nachdem jeder Manager gerne mehr Wirkung mit seiner Präsentation haben will, wird einfach die Sekretärin beauftragt die langweiligen Textfolien ein wenig aufzupeppen: „Geben Sie einfach ein paar Bilder rein“.  Schnell aus dem Internet was zusammen kopiert und fertig ist die visuelle Kommunikation.

Leider Schlechte Bildwahlgeht das meistens gründlich in die Hose (von Urheberrechtsproblemen einmal abgesehen).  Schlechte Bildqualität, verzerrte Perspektiven, aber vor allem keine Sorgfalt bei der Auswahl der Bilder.

Überlegen Sie vorher: Was ist die Kernbotschaft der Folie und mit welchem Bild kann ich die gewünschten Assoziationen beim Zuseher auslösen? Das Bild darf nicht nur Deko sein, sondern muss auch Informationen transportieren.  Vermeiden Sie dabei abgelutschte Klischees (Ich wollte ich hätte einen Euro für jedes Mal, wo ich „schüttelnde Hände“ in einer Präsentation gesehen habe :-).)

Unsere Fähigkeit Bilder zu erfassen und zu interpretieren ist schnell und mächtig – achten Sie darauf, dass sie nicht ungewollt komisch wirken, wie bei den (übertriebenen) Beispielen hier im Beitrag. Prüfen Sie Ihre Präsentationen auf unpassende Bilder und werfen Sie sie raus.

Ich nehm‘ dann einfach mal die Folie vom Kollegen …

Apple PräsentationsfolieJeder kennt das: eine wichtige Präsentation steht an und zuerst kopiert man mal eine Menge hübscher Folien zusammen, von denen man glaubt, dass sie halbwegs passen. Dann ordentlich umrühren, ein paar Zahlen austauschen und voilá: bereit für den großen Auftritt.

Acercloud Präsentationsfolie

Ein besonders gelungenes Beispiel dafür liefert Acer ab, bei der Präsentation ihrer neuen Cloud Lösung. Einfach die Präsentationsfolien von Apple abzukupfern ist dabei schon recht dreist. Steve Jobs hat halt noch gefehlt.

Es zeigt zumindest, wie wichtig die gute Gestaltung von Präsentationen mittlerweile geworden ist – einfach nur Copy & Paste zu machen, lässt einen dabei aber schnell ganz alt aussehen.

Meistens sind so zusammengestoppelte Slides optisch nicht aus einem Guss und wirken damit sehr amateurhaft. Eine Menge Zeit vergeudet man dann damit, eigenartige Layouts zu korrigieren, die automatisch beim Einfügen von fremden Folien passieren. Auch oft erlebt: Die Slides widersprechen sich inhaltlich. Dann wird’s schnell stressig für den Präsentator vorne. Das Hauptproblem ist aber, dass sich der rote Faden irgendwie aus den Folien ergibt – Langeweile vorprogrammiert.

Mein Profi-Tipp: zuerst eine spannende Storyline festlegen und dann erst die Folien gestalten. Bevor Sie Powerpoint hochfahren, nehmen Sie ein paar Post-its und ordnen Sie Ihre Kernbotschaften und Gedanken, um eine gute Geschichte entstehen zu lassen. Welche Tipps & Tricks es dabei gibt, schauen wir uns in einem späteren Beitrag an.